Information zum Bachforellenbesatz - Beschaffung von Besatzbachforellen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Bachforellen Brütlinge für den Besatz von Forellenbächen zu beziehen. Es bietet sich natürlich an, junge Bachforellen aus solchen Bächen zu bekommen, in denen sich die Bachforelle fortpflanzt. Dies können Mündungsbäche des zu besetzenden Baches oder Bäche, die im Einzugsgebiet fließen, sein.

Die Größe der Tiere, die aus einem Bach entnommen werden, sollte 5 cm nicht überschreiten. Der Vorteil bei Wildfängen ist darin zu sehen, dass es keine zuchtbedingten Verhaltensüberformungen gibt. Diese Art der Besatzbeschaffung setzt allerdings voraus, dass zum einen die Pächter der Entnahmebäche damit einverstanden sind. Zum anderen dürfen die Bestände in den Entnahmebächen nicht gefährdet werden. In der Natur ist es in intakten Gewässern normal, dass sehr viele Jungfische schlüpfen, so dass stets ein Überschuss gefahrlos abgeschöpft werden kann. Es ist zu beachten, dass vor der Entnahme von Bachforellen, die das Mindestmaß noch nicht erreicht haben, eine Ausnahmegenehmigung der zuständigen Oberen Fischereibehörde vorliegt (gemäß § 4 Absatz 2 LFischG).

Die üblichste Form der Beschaffung von Bachforellen ist der Kauf beim Züchter. Auch in diesem Fall sollte die Besatzgröße 5 cm nicht überschritten werden. Um Verhaltensüberformungen weitgehend auszuschließen, wird sogar empfohlen, die Bachforellen im Brütlingsstadium auszusetzen. Dazu muss jedoch besonders sorgfältig geprüft werden, ob die Jungfischhabitate intakt sind und nur dort sollten die kleinen Tiere ausgesetzt werden. Wenn aufgrund mangelnder Jungfischhabitate der Besatz mit kleinen Tieren nicht sinnvoll ist, dann können auch Setzlinge in Frage kommen.

Um Bachforellen in einem möglichst jungen Entwicklungsstadium auszusetzen, können sog. Brutboxen verwendet werden. Bei dieser Art des Besatzes werden Plastik- oder Edelstahlkästen von ca. einem halben Liter Inhalt in den Gewässergrund eingegraben oder aufgesetzt. Vorher werden die Brutboxen mit Bachforelleneiern im Augenpunktstadium bestückt. Nach dem Ausbringen bleiben die Eier weitgehend sich selbst überlassen. Aufgesetzte Boxen sollten hinsichtlich abgestorbener Eier kontrolliert werden. Die geschlüpften Forellen können die Boxen aus eigener Kraft verlassen.

Die beste Möglichkeit der Besatzbeschaffung besteht darin, dass fortpflanzungsfähige Fische aus dem Gewässer, das für den Besatz vorgesehen ist, gefangen und abgestreift werden. Die Eier können dann in einem Zuchtbetrieb oder sogar in einem Bruthaus eines Angelvereines erbrütet werden. Es ist allerdings zu berücksichtigen, dass bislang nur wenige Zuchtbetriebe entsprechende Angebote machen und vereinseigene Bruthäuser auch nicht in großer Zahl vorhanden sind.

Unabhängig davon, ob es sich bei den Besatzfischen um Wildfänge, Brütlinge von Elterntieren, die im Bach gefangen wurden, oder um reine Zuchtforellen handelt, gilt grundsätzlich, dass die kleinen Besatzforellen nur in solchen Gewässerlebensräumen ausgesetzt werden, in denen sie natürlicherweise auch leben würden. Dies sind z. B. kleinräumige Flachwasserbereiche mit kiesigem Untergrund und geringer Strömung. In diesen Gewässerabschnitten sollten die jungen Bachforellen verteilt werden.